Auszeichnungsfahrt Belantis 2022

Der rot-grüne Waggon der Achterbahn fährt quietschend ein. Die Gesichter der Passagiere sagen alles, was ich gar nicht wissen will. Aufgerissene Augen, gerötete Wangen, eine Hand vor den Mund geschlagen und dazu zerzauste Haare. Ich muss schlucken, denn ich stehe ganz vorn in der Reihe. Was habe ich mir dabei gedacht? Das Fuhrwerk knattert und der Waggon kommt neben mir und meinen Freunden langsam zum Stehen. Die vier Mädels steigen mit wackeligen Beinen aus, aber lachen euphorisch. Während ihr Puls sich jetzt wieder beruhigen wird, fängt der meine immer und immer mehr an zu rasen. Ich glaube, ich will das nicht, ich kann das nicht! Doch einen Rückzieher kann ich jetzt nicht mehr machen. Meine Freunde steigen bereits mutig ein, es wäre viel zu peinlich, jetzt einfach wieder umzudrehen. Bevor ich noch weiter überlegen kann, greift eine Hand nach meinem Arm und schon werde ich in den Sitz gerissen. Ich habe ein mulmiges Gefühl, als ich die Sicherheitshalterung zu mir nach unten ziehe, bis sie fest an meinem Körper sitzt. Als der Waggon ruckend losfährt, kralle ich meine Nägel in das Polster, werfe meiner Freundin links von mir einen geschockten Blick zu – den sie mit einem Zwinkern erwidert – und fluche innerlich. Was mache ich hier? Warum bin ich so dumm? Mit jedem Meter, den der Waggon steil an Höhe zunimmt, schlägt mein Herz noch ein bisschen schneller. Wir kommen ganz oben an und von meiner Position aus sehe ich nichts außer den Himmel und die weit entfernten Umrisse einer Siedlung. In diesem Moment empfinde ich nichts anderes als blanke Angst. Plötzlich fällt der Waggon nach vorn, wir rasen auf den Erdboden zu. Ein lauter Schrei löst sich aus meiner Kehle, ein unbeschreibliches Gefühl legt sich in meinen Bauch und ich kneife reflexhaft die Augen zusammen. Wahrscheinlich leide ich an einer Überdosis Adrenalin. Dann werden wir nach rechts gerissen. Ein paar weitere Kurven, Loopings und Erhebungen folgen. Schließlich frage ich am Ende der Fahrt: „Wollen wir noch einmal?“

Am Dienstag, dem 06.09.2022, fuhren die Schüler*innen des Johann-Walter-Gymnasiums zusammen mit vier Lehrer*innen in den Belantis-Vergnügungspark nahe Leipzig, wo sie den Tag an den zahlreichen Fahrgeschäften, Attraktionen und Essensständen verbrachten. Ausgewählt wurden die 78 Schüler*innen aufgrund ihres besonderen schulischen sowie außerschulischen Engagements. Dazu zählen unter anderem hervorragende Noten, gewonnene Wettbewerbe und die Teilnahme an Projekten wie der Theateraufführung von „system fatal“, der BeLL von Tabea Wenselau und Maren Bolduan. Denn besonderer Fleiß muss natürlich belohnt werden. Möglich ist diese jährliche Auszeichnungsfahrt durch den Förderverein des Gymnasiums, welcher die Busfahrt, die Eintrittsgelder und einen Essensgutschein in Wert von 5 € für alle Schüler*innen und Lehrer*innen vollständig spendierte.

Eine befragte Schülerin betrachtet den Tag als „schöne Abwechslung zum Schulalltag und Motivation, sich zu engagieren“, eine andere als „tolle Möglichkeit, zusammen mit seinen Freunden Spaß zu haben und den Schulstress sowie die Ernsthaftigkeit des Alltags mal abzulegen“.

So ist das Erlebnis für die Gymnasiast*innen eines der Highlights des Schuljahres und die Tradition sollte auch in der Zukunft nicht verloren gehen. 

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Lea Ziegenhorn, 12eth1

Sponsorenlauf 2022

Nach einer durch Corona bedingten Pause war es endlich wieder soweit: Der Joe-Polowsky-Gedächtnislauf konnte stattfinden. Zwar um ein paar Wochen verschoben, aber das tat der allgemeinen Motivation keinen Abbruch. Schon bei der Erwärmung der ersten Gruppe der 5. und 6. Klassen merkte man diese. Gespannt auf den Startschuss wartend ging es dann auch schon für die Jüngsten unserer Schule an den Start ihres ersten Sponsorenlaufs dieser Art und die besonders Motivierten sprinteten in ihre erste Runde. Zeitversetzt und nach einer weiteren Erwärmung starteten auch die Älteren in die ersten 1.6 km, auf die noch viele folgen sollten. Versorgt mit Äpfeln, Wasser und Süßigkeiten, erfrischt durch den kühlenden Regen konnte so Runde für Runde abgearbeitet werden. Nach erfolgreichen 2, 5, 10 oder sogar noch mehr Runden konnte man sich durch leckeren Kuchen, gespendet durch Eltern, neue Energie zuführen und weiterhin die Laufenden beobachten, die schwitzend, aber glücklich immer noch beharrlich Runden sammelten. Als gegen 18:00 Uhr die Strecke geräumt und für den anschließenden City-Nachtlauf präpariert wurde, waren immer noch Läufer unterwegs.
Abschließend lässt sich wohl sagen, dass es ein sehr erfolgreicher Tag war. Viele Spenden konnten für das Kinderhospiz „Bärenherz“ und die Ukrainehilfe der Stadt Torgau eingenommen werden. Natürlich bleiben auch die Klassenkassen nicht leer: 33% der Sponsorengelder fließen in diese. Man kann nur hoffen, dass der nächste Sponsorenlauf ebenso erfolgreich sein wird und nicht wieder so lange auf sich warten lässt.

Charlotte Dankert, 9c

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Wandertag der 5. Klassen in den Leipziger Zoo

Heute war es endlich soweit! Am Dienstag, dem 28.06.2022, um 8 Uhr trafen sich alle Schüler der 5. Klassen, begleitet von den Klassenlehrern, am KAP-Kino in Torgau, um dort mit zwei Reisebussen in den Leipziger Zoo zu fahren – der Natur auf der Spur.

Dort angekommen fanden wir uns in kleinen Gruppen zusammen und durften mit Aufgaben bewaffnet den Zoo drei Stunden lang erkunden. Ein paar der Aufgaben waren sehr leicht zu lösen, andere wiederum nicht.

Als Erstes ging es für uns ins Gondwanaland. Hier fühlten wir uns wie Entdecker in den Tropen. Schnell hatten wir uns an das Klima gewöhnt und konnten Tiere wie z.B. Flughunde, Riesenotter und Tapire beobachten. Die Rundfahrt auf den Booten ließen wir uns nicht entgehen.

Danach durchstreiften wir weiter die riesige Anlage, vorbei an den Roten Pandas, den Schneeleoparden und Tigern, direkt zum Bärenburgspielplatz. Spontan entschieden wir uns dort für einen „gesunden“ Imbiss: Pommes mit Mayo und Ketchup. Die gut gefüllten Brotbüchsen waren schnell vergessen.

Dann wurde es affig – im Pongoland. Auch die Affen schwitzen und hatten sich auf für uns nicht einsehbare schattige Plätzchen verzogen. Schade!

Weiter nach Afrika! Hier erwarteten uns die Giraffen, Okapis und die Zebraherde. Es war so schön anzusehen, dass wir nochmal eine Pause einlegten und nun doch nach den Brotbüchsen in unseren Taschen suchten.

Die Zeit verging wie im Fluge und wir liefen im straffen Schritt zum Ausgang. Aber der Tag hatte noch einen Höhepunkt für uns – den Souvenirshop. Hier versorgten wir uns mit kuscheligen neuen Freunden, Schlüsselanhängern, Ketten und Süßigkeiten.

Ca. 14 Uhr stiegen wir wieder in unsere Busse, die uns nach Hause brachten.

Es war ein anstrengender, aber gelungener Wandertag.

Clara Schröder, 5a

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Sportfest der Klassen 5-7

Unsere 5., 6. und 7. Klassen hatten am Dienstag, dem 21.06.2022, Sportfest. Jeder fand sich im Hafenstadion ein, um dort 8 Uhr das Startsignal zu bekommen. Sport frei!

Da ging es auch schon los. Wir erwärmten uns und liefen zwei Runden auf der Tartanbahn. Während alle Mädchen der Klassen die athletischen Disziplinen absolvierten, spielten die Jungen Zweifelderball.

Also ab zum Weitsprung!

Alle hatten erst einmal die Möglichkeit, einen Probesprung zu wagen. Dann wurde es ernst: Anlaufen, abspringen und am besten weit hinten landen. Die Weite des Sprunges wurde dann in die Liste der jeweiligen Klasse eingetragen.

Weiter zum Zweifelderballturnier: Dort spielten dann die Mädchen und die Jungen wieder getrennt. Jede Klasse gegen jede Klasse des Jahrgangs.

Und noch ein Stück weiter die Tartanbahn entlang zum Weitwurf: Dort wurde an zwei Stellen geworfen. Wieder hatten alle einen Probedurchlauf. Die Leistungen wurden auch hier wieder in die Tabelle eingetragen.

Und die letzte Station – der Sprint.

Schnell in Zweierteams einfinden und dann schon… Auf die Plätze! Fertig! Los! 50m/75m durchziehen und hinter der Ziellinie abbremsen. Wie schon gehabt, wurden auch die erreichten Werte in die Listen eingetragen.

Nach einer kleinen Pause – die letzte Anstrengung. Beim Staffellauf liefen jeweils 10 Schüler aller teilnehmenden Klassen innerhalb ihrer Altersstufe gegeneinander. Bei einigen war es sehr spannend. Da wurde hier und da mal der Staffelstab verloren, man hat ihn nicht richtig gegriffen oder einer wollte ihn scheinbar nicht abgeben. Bei anderen sind die Läufer gestolpert und gestürzt. Naja, schlussendlich kamen alle ins Ziel, mit oder ohne Stab.

Das Beste kommt zum Schluss! Die Siegerehrung. Alle haben hart gekämpft, aber nur einer konnte gewinnen.

Das Sportfest war zu Ende und alle gingen mit Sonnenbrand und Muskelkater nach Hause.

Clara Schröder, 5a

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„UN GRANDE VOYAGE – Die Welt braucht Liebe“

Mit diesen 4 Worten endet die Theatervorstellung  des Johann-Walter-Gymnasiums von nahezu 4 Stunden. Es ist eine Reise über 700 Jahre vom 16Jh. bis in die Zukunft. Ein Drama in drei Akten. Im Fokus der Betrachtungen steht immer das System, die Gesellschaft, die politische Macht und die Menschen die in ihr leben. Dieses  Theaterstück „system fatal“ ist von 4 Autorinnen geschrieben worden, deren Zusammenführung aus den Arbeiten von Henriette Schubert und Nina Kurand (3.Akt) sowie erweitert von Maren Bolduan und Tabea Wenselau (1+2.Akt)  zu einer aus meiner Sicht gelungen Symbiose von sehr talentierten Schülerinnen entstanden ist. Ihnen gebührt die größtmögliche Anerkennung in unserer Gesellschaft. Ich begleite die kreative Arbeit des Johann-Walter-Gymnasiums seit einigen Jahren mit meinen Rezensionen und ich erlebe jedes Mal ein außergewöhnliches Kunsterlebnis. Ich ändere meinen Lieblingssatz.“ Kultur lebt nur da weiter, wo die Jugend sie mitgestaltet“. Hinzufügen muss man an dieser Stelle die musizierenden Kräfte die von einer Maestra mit 25 eigenen Kompositionen geleitet wird, um dem Stück eine geniale Untermalung zu verleihen.

Im 1.Akt begegnen wir dem historisch belegten Kurfürsten Friedrich dem Weisen – Sächsischer Kurfürst von 1486-1525 – und Claus Narr, namentlich der Narr des Kurfürsten. Dieser erscheint uns als redegewandter und listiger Zeitgenosse (nicht umsonst wird er historisch als der 2. Till Eulenspeigel angesehen). Der Kurfürst verliebt sich in eine hübsche Bauersmagd,  Anna, obwohl er genau weiß, dass die Ständeordnung der Gesellschaft eine derartige Liebe nicht billigt.  Claus Narr erläutert uns dieses System: 1. Stand=Klerus, 2.Stand=Adel und 3. Stand=Bürger und das die Liebe des Adels nur auf gleicher Ebene möglich ist und somit einem Kurfürst nicht erlaubt ist zu lieben wen er will. Auch Anna erkennt in einem Gespräch mit ihrer Freundin, das sie diese Liebe nicht erleben kann und darf. Und dann singt der Chor zum ersten Mal dieses Lied „Als Du gingst“, das uns in jedem Akt wieder begegnen wird.

Der 2.Akt führt uns in das Jahr 1943 wo am 2.Febr. die deutsche 6. Armee in Stalingrad vernichtend geschlagen wird.  Und da steht der berüchtigte Rhetoriker Goebbels der im Namen Hitlers die Menschen immer noch vom 1000j. Reich überzeugen will. Auch in der Schule und im Bund Deutscher Mädel redet man von der Weltherrschaft  und betet beim Fahnenappell für den Führer. Aber nicht alle glauben mehr an diese falschen Versprechungen. Luna gerät mit ihrer Familie in Streit, sie zweifelt an diesem System und fürchtet, dass die Kinder durch diesen Krieg keine Zukunft haben werden. Sie lernt in einem Tanzlokal auch Gleichgesinnte kennen und es wird in weißen Kleidern Charleston getanzt. So begegnen wir der „Weißen Rose“, eine meist aus Studenten bestehenden Widerstandsgruppe gegen die Diktatur des Nationalsozialismus, deren Leitmotiv die humanitären Werte sind. Sie verteilen Flugblätter, werden verraten und getötet. Ein Chor singt ein jüdisches Lied und zeigt uns, dass auch Luna und Leander, ein Jude,  keine Chance haben, ihre Liebe zu erleben. Der zweite Akt endet wie der erste mit diesem Lied „Als Du gingst“.

Eine Fiktion ist der 3.Akt, die uns von heute in das Jahr 2121 führt, klassifiziert als der Ausbruch des dritten Weltfriedens. Wir hören die Präsidentin mit dem Anfang ihrer Rede.“Du willst Frieden? Dann lass dich nicht länger von deinen trügerischen Gefühlen lenken. Die Menschen haben sich für eine Welt ohne Emotionen entschieden. Denn diese machen dich unkontrollierbar, unberechenbar und damit unbrauchbar für das System. Von Emotionen geleitet, triffst du Entscheidungen, die du später bereust. Keine Angst wird geduldet, kein Neid, keine Wut und kein Hass, denn daraus, so sagt man, resultierten die Kriege der Vergangenheit. Wir wollen keinen Ausbruch des Dritten Weltkrieges. Nein, wir wollen den Ausbruch des Ersten Weltfriedens. Und das willst du auch, oder? — Und dann schreit jemand „das ist eine Lüge“  und die Präsidentin sagt,“ entfernt den Systemfehler. Es gibt Gesellschaftsklassen, in die die Jugendlichen mit 16 Jahren durch einen IQ-Test eingeordnet werden. Der Lehrer in der Schule macht es deutlich. Wir sind das System. Das System ist für uns und das ist unsere Pflicht. Keine Fragen, keine Zweifel, sonst gefährdet ihr euch. Wir erleben Luna, die nach dem Test ihre Familie verlassen muss, um in eine andere Gesellschaft aufzusteigen. Die Liebe zu ihrem kleinen kranken Bruder macht diesen Weg für sie schwer, aber Liebe ist in der Elite nicht erwünscht, keine Emotionen, keine Gefühle und sie erfährt von Freunden, das Mitschüler einfach verschwanden, weggebracht von den Wächtern der Präsidentin. Auch Luna, die laut nachdenkt, wird verhaftet und landet aber bei einer Gruppe, die sich Garde nennt. Die Garde ist eine Untergrundbewegung, deren Anführer Leander ist (was keiner weiß er ist auch der Sohn der Präsidentin). Sie wollen das System neu gestalten, die Macht der Elite brechen, sie wollen nicht mehr manipuliert und wie Marionetten benutzt werden. Sie wollen ihre Freiheit, sie stehen für ihre Werte wie Freundschaft, Glaubwürdigkeit und Menschlichkeit, sie brauchen Hoffnung, Träume und Zukunft. Darüber sollten wir alle mal in Ruhe nachdenken!!! All das endet in einem Showdown zwischen der Garde und den Wächtern der Präsidentin. Leander klagt seine Mutter an, sie sei falsch wie das System. Letztendlich, so glaube ich, wird Leander von seiner Liebe zu Luna und der angeborenen Liebe zu seiner Mutter so innerlich zerrissen, dass er Suizid begeht. Und wieder dieses Lied: „Als Du gingst…Das was Du bist wird immer bleiben…Du bleibst in mir und ich bleib in Dir…bleiben wir ewig…“ mein Highlight.

Danke zu sagen ist eine Gabe für ein Theaterensemble von fast 50 Laien incl. der Inklusion von lieben Menschen der Lebenshilfe, einfach großartig. Die Autorinnen habe ich schon für ihr außergewöhnliches Engagement gelobt. Ina Bär, die Maestra, und ihre Musiker/-innen mit der ersten Bühnenerfahrung, immer konzentriert und bereit und das vier Stunden, toll. Die für das Bühnenbild meist weiblichen Akteure haben einen TopJob gemacht. Tanzeinlagen aus der Renaissance, der Charleston bis zur Moderne, sehr begabt. Der Gesang hat mich mit vielen Facetten emotional berührt, vor allem dieses Lied, immer am Ende jeden Aktes. Aber all dies braucht eine künstlerisch inspirierende Motivarin. Danke Frau Dr. Gabriele Hönicke!

Manfred Boes, 26.6.2022

„system fatal“ – endlich auf großer Bühne

Am 10. 6. wurde den über 750 Zuschauern zum ersten Mal das Theaterstück „system fatal“ auf dem Konzertplatz der LAGA in Torgau vorgeführt.

Entstehungsprozess
Über das ganze Schuljahr saßen die zwei Elftklässlerinnen Tabea Wenselau und Maren Bolduan an der Ausarbeitung des Stückes. Die Grundlage und Hauptidee waren dabei schon gegeben, denn bereits die beiden Schülerinnen Nina Kurandt und Henriette Schubert schrieben im Schuljahr 2020/21 an dem Subjet in Form einer BeLL. Jene Besondere Lernleistung ersetzt eine mündliche Prüfung im Abitur und ist damit eine gute und vor allem kreative Alternative, wenn man genügend Motivation und Leidenschaft für das kommende große Projekt aufbringen kann. Leider konnten die beiden ihr Stück aufgrund von Corona nicht aufführen. Da die betreuende Lehrerin Frau Dr. Hönicke das erstellte Konzept und die harte Arbeit, die bereits investiert wurde, nicht ungewürdigt lassen wollte, durften Maren und Tabea diesen Teil übernehmen. Doch benötigten sie nun auch einen eigenen Anteil, weshalb sie sich entschieden, das vorliegende Theaterstück zu kürzen und noch zwei neue Akte dazuzuschreiben. In ihnen wird die Grundgeschichte, die in der Zukunft spielt, in zwei andere Zeiten versetzt.
Zu einem Theaterstück gehört allerdings noch viel mehr als die Textproduktion. Es mussten Kostüme und Requisiten erfragt und bestellt, Schauspieler gefunden, Locations organisiert, ein Proben-, Zeit- und Headsetplan erstellt und Techniker und Musiker gefunden werden. Der Umfang war immens.
Doch obwohl die beiden unter nervenaufreibenden Zeitdruck arbeiteten, schafften sie es trotzdem, mit unglaublich hohem Engagement die Herausforderungen zu meistern.

Die Handlung
Wie bereits erwähnt, ist das Stück in 3 Akte geteilt, die sich eine gemeinsame Grundhandlung teilen.
Dabei spielt der erste Akt im Mittelalter, der zweite zur Zeit des Zweiten Weltkrieges und der dritte in der Zukunft.
In allen Zeitepochen verlieben sich die Hauptfiguren ineinander, ihre Beziehung wird jedoch von der Gesellschaft nicht akzeptiert. Sie sind Fehler im System. Das Ringsum um diesen roten Faden, wie die Nebencharaktere, die Nebenhandlung und sogar das Ende der Geschichten, wird dabei jedoch stets verändert, sodass es nie langweilig für den Zuschauer wird.

Ohne in diesem Artikel zu viel verraten zu wollen: er wird dramatisch und emotional! Das Zuschauen lohnt sich.

Die Umsetzung
Rund fünfzig Schauspieler füllten die Rollen des Stückes, oft auch mit Doppelbesetzungen, aus. Dabei waren Schüler unterschiedlichster Klassenstufen des Johann-Walter-Gymnasiums, aber auch einige Lehrer und Menschen mit Behinderung beteiligt. Auf der Bühne verkörperten sie überzeugend ihre Charaktere und kaschierten gekonnt ein paar kleine Texthänger. Einige der Schauspieler blühten sogar richtig auf und fesselten den Zuschauer mit ihrer Leistung an das Geschehen.
Die Protagonistin Luna wurde von Elli Krieg und der Protagonist Leander von Emil Schiemann aus der 11. Klasse gespielt, die ihre unglaublich umfangreichen Rollen sehr erfolgreich umsetzen konnten.
Doch die Aufführung wurde nicht nur von den Schaupielern getragen, sondern auch von unterschiedlichen Chören und Orchestern, die die Handlung musikalisch untermalten. So der Nachwuchschor unter der Leitung von Frau Hinnerichs, der Schulchor unter der Leitung von Christian Friedrich und Tobias Orzeszko, die Schulband unter der Leitung von Sebastian Sachs und das Orchester unter der Leitung von Ina Bär.
Aufgelockert wurde das Stück außerdem durch verschiedene Tänze und Filme, die über eine LED-Wand abgespielt und ebenso von den Schülern selbst choreografiert und im Rahmen des Medienkurses produziert worden sind
Des Weiteren stand ein Technik- und Requisitenteam zur Verfügung, das zusätzlich zum Gelingen der Aufführung beitrugen.

Zuschauermeinungen

„Ich bin immer noch begeistert von der Aufführung und beeindruckt von der Leistung aller Beteiligter. Da steckt viel Arbeit drin. Toll fand ich, dass die Menschen mit Behinderung mitgewirkt haben. Die Darsteller hatten sichtlich viel Spaß. Ganz großes Kompliment für die musikalische Untermalung!“

Ivonne Kattner

„Uns hat „system fatal“ sehr gut gefallen. Die Idee, Systeme mit ihren Mängeln bzw. Beschränkungen und Zwängen und der daraus resultierenden Gefahren für die Zukunft aufzuzeigen, wurde beeindruckend umgesetzt. Alle Darsteller haben durch ihre Mimik und Gestik ihre Rollen sehr authentisch ausgefüllt. Für uns Zuschauer war die Freude am Spiel ganz offensichtlich. Durch die Musik wurde die Stimmung noch verstärkt und gemeinsam mit dem zügigen Kulissenwechsel in die nächste Szene übergeleitet. Der Chor mit der Solistin hat für Gänsehaut gesorgt. Der letzte Tanz der Hauptdarsteller zum Lied der Schulband untermalt durch die ‚Lichtshow‘ des Publikums war ein gelungener Abschluss.“

Alex und Jana Schöne

Fazit

Wer sich für Theater begeistern kann oder sich für die Projekte des Johann-Walter-Gymnasiums interessiert, ist bei der Aufführung von „sytsem fatal“, die fast vier Stunden andauerte, genau richtig. Das unglaublich umfassende Werk bietet für jeden Geschmack etwas: Tänze, Filme und Musik. Es wird niemandem langweilig. 
Was hier mit harter Arbeit entstanden ist, lässt sich als ein ergreifendes Kunstwerk bezeichnen, mit viel Herz und einer wichtigen Moral: Wir lieben Freiheit.

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Lea Ziegenhorn 11eth1

Ein etwas anderer Schultag

Katzenrettungsaktion am JWG

Auch wenn es normal ist, dass nicht jeder Schultag gleich ist, so wird der 8. Juni 2022 den 11. Klässlern des Deutsch-Leistungskurses wohl besonders in Erinnerung bleiben. Eine Katze, welche auf einem Fensterbrett im Gebäude neben dem Schulgelände saß und nicht mehr herunterkam, war der Grund dafür, dass bei über der Hälfte des Kurses nicht mehr an Unterricht zu denken war. Sie versuchten, zusammen mit der Besitzerin und weiteren hilfsbereiten Anwohnern, denen das Spektakel nicht entgangen war, das Tier wieder auf den Boden zu holen. Dazu lockten sie die Katze mit Futter und funktionierten sogar einen alten Theatervorhang als Sprungtuch um, allerdings war dies vergebens. Auch der Versuch, das Tier mithilfe einer Hochsprungstange aufzuscheuchen, blieb erfolglos. Das kleine Geschöpf traute sich nicht, die heißen Dachziegel zu überqueren und zu springen. Da sich sein Zustand jedoch durch die Temperaturen, welche die Mittagssonne mit sich brachte, zunehmend verschlechterte, musste eine andere Lösung her. Nach unzähligen Telefonaten erreichte eine Anwohnerin dann schließlich den Besitzer der Wohnung, welcher sich zu dieser Zeit im Ausland aufhielt und den Zweitschlüssel zu seiner Wohnung organisierte, um die Katze endlich wieder ihrer Besitzerin zu übergeben. Verfolgt wurde diese Rettungsaktion von vorbeilaufenden Passanten, die es sich auch nicht nehmen ließen, hin und wieder mehr oder weniger hilfreiche Ratschläge zu geben.

Auch wenn die Schüler an diesem Tag nicht allzu viel aus dem Deutschunterricht mitgenommen haben, zählt schlussendlich doch nur, dass es dem Tier wieder gut geht.

Nora Paul

Geschichtscamp Sandbostel

Seine Familie, sein Zuhause, seine Freunde zu verlassen und somit sein ganzes Leben hinter sich zu lassen ist für jeden Menschen eine furchtbar schwere Entscheidung. Eine Entscheidung, die das ganze Leben verändert und in eine ungewisse Zukunft führt.

Genau mit solchen Entscheidungen mussten sich die Menschen, welche von 1949 bis 1961 aus der DDR in die BRD flüchteten, beschäftigen. Sie ließen ihr bisheriges Leben hinter sich und hatten oftmals nicht einmal die Gelegenheit, sich von ihren Liebsten zu verabschieden, und auch ihre Zukunft in der BRD war unsicher. Es war nicht klar, ob sie dort die Chance auf eine Zukunft haben, ob sie Anschluss finden würden, wo sie wohnen sollten, ob sie ein Leben hinter der Grenze ihres Landes führen konnten.

Nicht vergessen sollte man hierbei auch, das derartige Fluchtvorbereitungen mehrere Jahre andauerten und stets die Gefahr eines Auffliegens bestand. Ob die Flucht gelingen würde, welche Konsequenzen bei einem Scheitern der Flucht drohten, war nicht klar.

Mit diesen Themen beschäftigten sich die elften Klassen bei dem zweiten Teil ihres Geschichtsprojektes in Sandbostel.

So begann das Projekt bereits montags in der Frühe mit der Fahrt zur Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn. Hier gewannen alle Schüler*innen einen Einblick in das Kontrollverfahren an der Grenze, welches notwendig war für eine Einreise in die DDR, um beispielsweise Verwandte zu besuchen. Plante man einen solchen Besuch, musste man sich auf akribische Passkontrollen, Befragungen, Fahrzeugkontrollen, Zwangsgeldumtausch und vereinzelt sogar Leibesvisitationen einstellen. Diese Verfahren wurden durchgeführt, um Fluchtversuche zu unterbinden und zu gewährleisten, dass keine Personen heimlich mitgeführt werden. So wurden einzelne Kontrollen lediglich durchgeführt, um Unbehagen auszulösen und Reisende aufzuhalten.

Bei der Führung an der Gedenkstätte hatten die Teilnehmer*innen die Chance, auch einmal einen Blick hinter die Kulissen zu werfen, z.B. konnten sie die Räume der Kontrolleure betreten und so den Ablauf besser nachvollziehen.

Danach ging die Fahrt weiter nach Oese, wo sich unsere Unterkunft befand, in der die Schüler*innen die nächsten zwei Tage unterkamen. Der Tag wurde abgeschlossen mit dem Film „Das schweigende Klassenzimmer“, welcher auf einer wahren Begebenheit beruht und bei allen einen bleibenden Eindruck hinterließ. Es geht um eine Abiturklasse die im Jahr 1956 mit einer Schweigeminute stillen Protest übt und anfängt das Handeln des Regimes zu hinterfragen. Dies gefiel der Regierung jedoch gar nicht und schlussendlich flohen fast alle Jugendlichen in die BRD.

Am Abend konnten sich alle Schüler*innen auch noch einmal beim Volleyballspielen auspowern.

Am zweiten Tag fuhren die Teilnehmer*innen in den Nachbarort Sandbostel, wo ehemalig ein Lager für Geflüchtete war. Die Schüler*innen begaben sich mittels Biografien auf die Spuren von ehemaligen Flüchtlingen und bekamen danach einen Einblick in das Gelände des Lagers, welches vor allem mit seiner Größe überraschte. In sogenannten Baracken schliefen in einem Zimmer bis zu 15 Mann. Interessant war dabei auch zu erfahren, dass dieser Ort sogar doppelt geschichtsträchtig ist, denn er diente davor als sowjetisches Kriegsgefangenenlager, wovon die Geflüchteten aus der DDR zur damaligen Zeit jedoch nichts wussten. Mit zwei anschließenden Zeitzeugen Gesprächen konnte das Gelernte gefestigt werden. Herr Wernstedt und Herr Gröbe erzählten offen und ehrlich ihre Geschichte und waren bereit jede Frage zu beantworten. So hat man zu dem Gehörten nun auch persönliche Schilderungen erhalten, welche alles noch eindrucksvoller machte.

Beendet wurde, der Tag und somit auch das Geschichtscamp mit einem gemeinsamen Grillen, Volleyballspielen sowie dem Zusammensitzen am Lagerfeuer.

Außerdem wurde im Ramen des Projektes von allen Schüler*innen ein Tagebuch erstellt, in dem das Gelernte noch einmal persönlich aufgearbeitet wurde. Ein weiteres Highlight stellt der produzierte Geschichtsfilm dar, den ihr auf unserem YouTube Kanal JOWAX TV anschauen könnt. Auf der Website www.hi-stories.de könnt ihr des Weiteren Kalendereinträge zu besonderen Daten, welche die deutsche Geschichte prägten, finden.

Im Allgemeinen lässt sich sagen, dass alle Beteiligten das Geschichtscamp als sehr interessant und aufschlussreich empfanden. Abseits von dem normalen Schulalltag konnten die Schüler*innen und Lehrer*innen gemeinsam historische Ereignisse aufarbeiten und so weitere Eindrücke gewinnen.

– Elli Krieg, Lea Ziegenhorn, Tabea Wenselau, Nora Paul

„Die Geschichtsprojektfahrt war richtig schön. Ich denke, dass die Schülerinnen und Schüler viel mitnehmen konnten, die Führungen waren sehr interessant und abwechslungsreich gestaltet und das Interview mit ehemaligen Geflüchteten aus der DDR für alle sehr einprägsam. Zudem ist es auch einfach mal wichtig, zu sehen, dass DDR-Geschichte auch die ehemalige BRD betraf und nicht nur im „Osten“ stattfand.
Darüber hinaus war es schön – nach der langen Coronapause, eine Schülerfahrt miterleben zu können:).“ – Frau Denke

„Es war super interessant und ist auch empfehlenswert für die nachfolgenden Jahrgänge.“ – Emily Wittig, 11eth1

„Das Geschichtsprojekt war für mich ein Highlight dieses Schuljahres. Es war eindrucksvoll und nachhaltig. Natürlich kannte man die deutsche Geschichte bereits aus dem Unterricht, doch der Besuch der Gedenkstätten machte die Vergangenheit greifbar.“ – Elli Krieg

„Der ehemalige Grenzübergang Marienborn zeigt eindrucksvoll, welchen enormen Aufwand das DDR-Regime betrieben hat, seine Bevölkerung zu kontrollieren. All diese Sicherheitsmaßnahmen sind auch ein Ausdruck der Angst vor dem Freiheitswillen des eigenen Volkes. Das ehemalige Flüchtlingslager in Sandbostel zeigt dagegen eine wichtige Etappe junger Männer aus der DDR auf dem Weg, ihr eigenes Leben selbstbestimmt gestalten zu dürfen. Geschichte wurde für uns vor Ort erfahrbar. Mitten auf dem Land stehen die Überreste eines riesen Kriegsgefangenenlagers der Nationalsozialisten, in den 50er Jahren nutzte die BRD die Baracken für Flüchtlinge aus der DDR, danach zog die Bundeswehr ein und heute gibt es dort einen Gnadenhof für Tiere. Und jeder Teil dieser Geschichte ist vor Ort sichtbar. Das war für mich sehr eindrucksvoll.“ – Herr Gierschick

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Friedensmarkt

Am 14.04. fand auf dem Torgauer Markt ein „Friedensmarkt“ statt, um Spenden für geflüchtete Menschen aus der Ukraine zu sammeln. Es gab verschiedene Stände, an denen die Besucher etwas erwerben konnten, wie z.B. Kuchen, Cocktails, Bratwurst, Bücher oder Dekoartikel. Gemeinsam mit der Katharina-von-Bora-Oberschule sowie der Oberschule Nord-West haben Schüler des Johann-Walter-Gymnasiums die Organisation dafür übernommen. Sowohl die Schulband der Katharina-von-Bora-Oberschule als auch die Instrumentalisten des Johann-Walter-Gymnasiums schufen durch ihre Musik eine angenehme Atmosphäre auf dem Markt und lockten weitere Besucher an.

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