Was war Ihr Berufswunsch als Kind bzw. Jugendlicher?
Ich kann mich daran erinnern, in der Grundschule mal ein Bild von mir als Schriftstellerin gemalt zu haben – das wird der erste meiner diversen Berufswünsche gewesen sein. Aber in dieser Hinsicht habe ich mich an lokalen Lesebühnen meiner Heimatstadt erstmal genug ausgetobt.
Ist Lehrer für Sie ein Traumberuf? Aus welchen Gründen?
Klar denk ich manchmal, dass ich wohl noch träumen muss … Spaß beiseite! Für mich bietet dieser Beruf genau die richtige Mitte zwischen Stetigkeit und Veränderung. Über den Zeitraum von mehreren Jahren oft mit denselben Menschen zusammenzuarbeiten, das ist heute nicht mehr typisch in der Berufswelt. Dabei gleichzeitig eure Entwicklung beobachten zu können, gibt mir die Veränderung, die ich in meinem Beruf brauche – von den unterschiedlichen Herausforderungen, die einem neben dem Unterricht begegnen, mal ganz abgesehen.
Begründen Sie kurz Ihre Fächerwahl!
Offensichtlich interessieren mich Menschen. Wie sie von Innen funktionieren (Biologie), wie sie als Gemeinschaft funktionieren können (Ethik) – und wie sie als Persönlichkeit wachsen (Stichwort: Traumberuf Lehrer).
Welche Tipps würden Sie Schüler*innen geben, die Lehrer werden wollen?
So verrückt es klingt: Vor dem Studium für eine kleine Weile etwas Anderes zu machen. Mir ist im Laufe des Studiums aufgefallen, wie viele in den ersten Semestern nach dem 1. Schulpraktikum abgebrochen haben – und einige Hochschulen haben tatsächlich schon ein fachfremdes Pflichtpraktikum vor Studienbeginn eingeführt. Dieser Beruf verdient und braucht es, dass man sich sehr sicher damit und dabei ist.
Blicken Sie für uns zurück auf Ihre eigene Schulzeit:
Was würden Sie aus heutiger Sicht anders machen?
Ich würde mich im Französisch-Unterricht mehr darum bemühen, dass ich auch tatsächlich sprechen kann – und mich nicht immer um die Sprechübungen drücken. Außerdem hätte ich aus heutiger Sicht auch Spanisch belegt, weil ich das Land mittlerweile wirklich oft besucht hab und sehr mag.
Was war früher besser? Was schlechter?
Da noch nicht so viel Zeit zurückliegt, lassen sich da ehrlich gesagt kaum Unterschiede feststellen. Mir fällt höchstens ein, dass wahrscheinlich fast jedes Spiel auf einem Smartphone besser ist als eine Runde Snake auf Nokia-Tastenhandys.
Was war ihr lustigster bzw. peinlichster Moment als Schüler?
Ich habe besonders mit meiner Theatergruppe zu viele lustige Momente verlebt um einen aussuchen, und als klassisch peinliches Erlebnis fällt mir wieder nur etwas aus meiner Grundschulzeit ein: Ich hatte meinen Badeanzug für den Schwimmunterricht vergessen. Darum musste ich einen aus der Fundkammer nutzen, der pink und mit vielen bunten Schleifen verziert war. Aber: zum Glück gab es ja, wie gesagt, noch keine Smartphones.
Welchen Eindruck haben Sie vom JWG?
Dass es für Kollegen ein Ort zum Bleiben und für Schüler*innen ein Ort zum Entfalten ist, soweit eine Schule das sein kann.
Welche Wünsche haben Sie, Ihren Beruf betreffend?
Als Anfängerin habe ich ja noch eine Menge Berufsleben vor mir. Daher wünsche ich mir, dass mit allen Herausforderungen, die mir begegnen, Lehrerin sein auch in Zukunft so viel Freude bringt wie heute.