1) Was war Ihr Berufswunsch als Kind bzw. Jugendlicher?
Schon seit der 5. Klasse fand ich den Geschichtsunterricht besonders spannend. Damals wusste ich bereits, dass ich in diesem Bereich etwas machen wollte – Historiker oder Museumsleiter standen zur Auswahl. Es waren schließlich meine Eltern und mein damaliger Sportlehrer, Andreas Garack, die mich auf die Idee brachten, Lehrer zu werden. Besonders mein Sportlehrer begeisterte mich schnell für den Gedanken, neben Geschichte auch Sport zu unterrichten.

2) Ist Lehrer für Sie ein Traumberuf? Aus welchen Gründen?
Wenn man über den Lehrerberuf nachdenkt, fallen einem sowohl positive als auch negative Aspekte ein. Ich bin der Überzeugung, dass man mit voller Leidenschaft und Überzeugung Lehrer sein muss, um in diesem Beruf aufzugehen. Das Potenzial dieses Berufs ist enorm. Wer es schafft, den Arbeitsaufwand zu bewältigen und sich gut zu organisieren, kann ihn durchaus als Traumberuf erleben.

3) Begründen Sie kurz Ihre Fächerwahl!
Darauf bin ich bereits in der ersten Frage kurz eingegangen. Letztlich muss man sich fragen, ob man die Fächer, die man als Schüler mochte, auch mit derselben Begeisterung unterrichten möchte. Da sich mein Leben ab einem gewissen Zeitpunkt stark um den Sport drehte und ich meine Leidenschaft für Geschichte über die Schulzeit hinaus – bis ins Studium – beibehielt, war diese Fächerwahl für mich genau die richtige Entscheidung.

4) Welche Tipps würden Sie Schüler*innen geben, die Lehrer werden wollen?
Sprecht mit euren Lehrerinnen und Lehrern! Äußert euren Wunsch und hört euch an, was sie dazu sagen. Hätte ich damals nicht mit meinem Sportlehrer gesprochen, weiß ich nicht, ob ich heute Lehrer geworden wäre.

5) Blicken Sie für uns zurück auf Ihre eigene Schulzeit:

  • Was würden Sie aus heutiger Sicht anders machen?
    Es ist leicht, sich im Nachhinein zu fragen, was man hätte anders machen können. Doch ich bin der Meinung, dass Fehler wichtig sind – denn aus ihnen lernt man. Das klingt vielleicht klischeehaft, aber ich habe irgendwann erkannt, dass es nicht schlimm ist, einen Fehler ein- oder zweimal zu machen. Entscheidend ist, welche Lehren man daraus zieht und dass man bereits gemachte Fehler in Zukunft vermeidet.
  • Was war früher besser? Was schlechter?
    Ich würde nicht sagen, dass früher etwas besser oder schlechter war – es war einfach anders. Ich bekam mein erstes Smartphone erst in der 8. Klasse – für viele heute kaum vorstellbar. Auch der Unterricht hat sich gewandelt: Die Digitalisierung schreitet immer weiter voran, und eure Schulstunden werden zunehmend digitaler. Ob das nun besser oder schlechter ist, kann ich nicht abschließend beurteilen. Es bleibt abzuwarten, wie sich der Unterricht der Zukunft weiterentwickeln wird.
  • Was war Ihr lustigster bzw. peinlichster Moment als Schüler?
    Einer der lustigsten Momente in meiner Schulzeit ereignete sich ab der 11. Klasse immer wieder. Wir hatten eine Lehrerin, die eine bestimmte Angewohnheit hatte, die sie ständig wiederholte – ein kleiner „Tick“, den mein Sitznachbar und ich irgendwann bemerkten. Jedes Mal, wenn es passierte, konnten wir uns kaum noch das Lachen verkneifen. Das zog sich bis zum Abitur und machte den einen oder anderen Kurs um einiges unterhaltsamer.

6) Welchen Eindruck haben Sie vom JWG?
Für mein Referendariat ist das JWG eine großartige Schule. Nach den ersten drei Wochen blicke ich sehr optimistisch in die Zukunft. Da ich selbst früher hier zur Schule ging, ist es für mich eine besondere Erfahrung – viele Lehrer und Räume verbinde ich mit Erinnerungen aus meiner eigenen Schulzeit. Das macht die Arbeit an dieser Schule für mich noch spannender.

7) Welche Wünsche haben Sie, Ihren Beruf betreffend?
Mein größter Wunsch ist es, meine Unterrichtsstunden nicht nur „abzuhalten“, sondern sie so zu gestalten, dass sie den Schüler*innen im Gedächtnis bleiben – auch wenn es nicht bei allen der Fall sein sollte.

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