1) Was war Ihr Berufswunsch als Kind bzw. Jugendlicher?
Ich wollte unbedingt Tierärztin werden, habe jedoch dann in einer sehr bildgewaltigen Doku gesehen, welche Rolle ein Tierarzt bei der Geburt eines Kälbchens spielt. Danach habe ich es mir anders überlegt 😊
2) Ist Lehrer für Sie ein Traumberuf? Aus welchen Gründen?
Es ist für mich tatsächlich der schönste Beruf der Welt: Es wird nie langweilig, man lernt viel über sich selbst als Person und man ist dank euch Schülern immer up-to-date. Außerdem finde ich es einfach spannend, mitzuerleben, wie Schüler sich weiterentwickeln und ihren eigenen Weg gehen. Ich bin stolz darauf, euch zumindest einen Teil dieses Weges begleiten zu können.
3) Begründen Sie kurz Ihre Fächerwahl!
Ich habe Deutsch und Englisch in der Oberstufe auch als Leistungskurse belegt, sodass ich mich für beide Fächer sehr begeistern kann. Tatsächlich hätte ich aber am liebsten Mathe und Musik studiert, doch für ein Musikstudium reichten meine musikalischen Kenntnisse nicht aus und von Mathematik wurde mir in der Studienberatung abgeraten (ich war zwar im Grundkurs sehr gut, hatte aber eben keinen Leistungskurs belegt).
4) Welche Tipps würden Sie Schüler*innen geben, die Lehrer werden wollen?
Macht unbedingt vorab ein Praktikum (auch außerhalb des Pflichtpraktikums in der Schule). Fragt in Schulen an, ob ihr nach dem Abitur unentgeltlich für ein paar Wochen „schnuppern“ dürft. Ich habe das ein Jahr lang gemacht und war nebenbei noch in einem Büro arbeiten. Danach wusste ich ganz sicher: Ich möchte definitiv niemals einen Bürojob haben! Die Arbeit an der Schule hingegen hat mir sehr viel Spaß gemacht.
5) Blicken Sie für uns zurück auf Ihre eigene Schulzeit:
- Was würden Sie aus heutiger Sicht anders machen?
Den Mathe-LK belegen! :-D Nein, ernsthaft: Ich hätte mir manchmal gewünscht, eine Schule mit spezieller musikalischer Ausrichtung zu besuchen, um mein Interesse an der (und Talent für die) Musik zu vertiefen. - Was war früher besser? Was schlechter?
Besser war definitiv der geringere Medienkonsum während der Pausen- bzw. Freizeit. Wir haben wirklich viel geredet oder sogar (unvorstellbar!) auf dem Hof in einer ruhigen Ecke ein Buch gelesen.
Aber gleichzeitig empfinde ich die digitalen Möglichkeiten für meinen Unterricht als sehr viel besser: Ich kann euch Schülern im Englischunterricht viel einfacher Zugang zu verschiedenen Sprachvarietäten liefern, kann generell bessere Übersichten erstellen, kann auf LernSax Zusatzmaterialien hochladen usw. So etwas hätte ich mir in meiner eigenen Schulzeit gewünscht. - Was war ihr lustigster bzw. peinlichster Moment als Schüler?
Uff, da gab es so viele! Am lustigsten waren eigentlich die Exkursionen und Klassenfahrten. Ich erinnere mich daran, wie ich in der 11. Klasse in Südtirol schreiend vor einer Kuh weggelaufen bin, die auf mich zugerast kam. Ich hatte wirklich Angst! Hinterher habe ich erfahren, dass sie nur „spielen wollte“ – fand ich nicht so lustig.
Peinlich waren meine ständigen Verletzungen im Sportunterricht. Ich habe mir immer wieder irgendetwas gebrochen: zwei Finger beim Volleyball, einen Knöchel beim Hocksprung, den Unterarm, als ich vom Schwebebalken gefallen bin. Irgendwann war es ein Running-Gag unter den Sportlehrern: Wer mich im Unterricht hatte, musste jede Menge Unfallmeldungsbögen parat haben.
6) Welchen Eindruck haben Sie vom JWG?
Einen offensichtlich sehr guten, denn aktuell bin ich ja „nur“ vom Goethe-Gymnasium in Leipzig abgeordnet. Da es mir aber hier so gut gefällt, habe ich einen Versetzungsantrag gestellt, der genehmigt worden ist. Demzufolge bin ich ab dem nächsten Schuljahr ein festes und bleibendes Mitglied der JWG-Community.
7) Welche Wünsche haben Sie, Ihren Beruf betreffend?
Einen großen Wunsch erfülle ich mir aktuell: Ich habe schon seit einigen Jahren den Wunsch, eine Zusatzausbildung zur Beratungslehrerin zu machen, jedoch gab es in Leipzig keine geeignete Stelle. Hier am JWG war eine solche Stelle frei, sodass ich bereits seit dem 01. Februar 2025 nebst Frau Schäfer als Beratungslehrerin tätig bin. Nebenbei besuche ich regelmäßig die verschiedenen Fortbildungen, um in einem Jahr die endgültige Zusatzqualifikation zu haben. Mir macht das sehr viel Spaß und ich freue mich riesig über diese berufliche Weiterentwicklung!