Plötzlich sprechen wir alle am Torgauer Gymnasium Lateinisch, denn wir haben an der Universität Leipzig gelernt, in den Antike-Spiegel zu schauen.
Wie sehr die Menschen der Antike mit ihren Vorlieben und auch ihren Sorgen uns in der aktuellen Zeit doch ähneln! Wie ist denn so ein Blick möglich? Am 12. September 2025 durften wir mit 300 weiteren Schülern aus ganz Sachsen den 4. Sächsischen Antike-Tag miterleben und staunten über das, was wir in dem genannten Antike-Spiegel sahen:
Schon bei der ersten Vorlesung in einem beeindruckend großen und modern ausgestalteten Hörsaal überraschte uns Prof. Dr. Oliver Schelske mit dem Forschungsgegenstand, dem die Universität Leipzig gerade nachgeht: Klimaforschung – Frühgriechische Naturkonzepte. Unglaublich, dass das Bewusstsein dafür in der Antike schon so präsent war!
Wie einflussreich und vielfältig waren eigentlich Götter und Göttinnen in der Antike? Jedenfalls könnte die ägyptische Göttin Isis sich heute auf die Bühne stellen und „I’m every woman“ singen, denn, wie uns Jun.-Prof. Dr. Mario Baumann von der TU Dresden erklärte, vereinte sie verschiedene Göttinnen in sich, während sie angebetet wurde und sie hat sogar direkt auf Gebete geantwortet. Interessant war für uns zu entdecken, wie so ein Gebet ablief.
Eine schöne Abwechslung zu den Vorlesungen waren die Seminare, die wir individuell in kleineren Gruppen besuchen konnten. Dabei lernten wir das älteste Gedicht in lateinischer Sprache kennen, erfuhren etwas über Alexander den Großen, als jungen Mann, beschäftigten uns mit der Frage, warum der Mensch dichtet, hörten weibliche Stimmen in der lateinischen Dichtung und spürten auch fantastischen Tierwesen nach. Die Atmosphäre in den Seminaren war angenehm und locker. Alle Mitwirkenden waren sehr hilfsbereit und kompetent.
Insgesamt war der Antike-Tag sehr gut organisiert und wir schätzen die Vorbereitungen, die für uns getroffen wurden. Sogar bei der Pausenversorgung hat man bestimmte Vorlieben berücksichtigt.
Beeindruckt waren wir am Ende des Antiketags von Dr. Almuth Merker, denn sie hat uns mit viel Hingabe die Herstellung von Papyrus und die Aufbewahrung von alten Schriften in der Universitätsbibliothek Leipzig nahegebracht.
Wir haben uns an diesem Tag im gesamten Hochschulkomplex sehr wohlgefühlt, obwohl es trotz des Lageplans manchmal nicht einfach war, in dem großen Areals die Räume schnell zu finden.
Gratias vobis dicimus! Ad multos dies antiquitatis!
Klasse 10 Latein



