Die 7. Klassen spielen Fußball wie die Europameister

In der Woche des Fächer verbindenden Unterrichts vom 14.03.2016 bis zum 18.03.2016 am Johann-Walter-Gymnasium behandelten die Schüler der siebten Klassen das Thema „Fußball“.

Im Mathematikunterricht lernten sie viel über die platonischen und archimedischen Körper, zu denen auch der Fußball zählt, und bauten diese aus Papier nach. Die fertigen Körper können in den Klassenräumen an einem Mobile hängend bewundert werden.

Nachdem die Schüler in den Geografiestunden in ihren Mannschaften eine Präsentation über das ihnen zugeteilte Land mit Informationen, die sie im Informatikunterricht aus dem Internet beschafften, vorbereitet hatten, konnten die fertigen Vorträge samt Plakat, Steckbrief und Flagge vom Geografielehrer begutachtet und benotet werden.

Außerdem lernten die Jugendlichen im beinahe täglichen Sportunterricht viele Techniken fürs Fußballspielen, die bei dem großen Turnier am Ende der Woche, welches unter dem Motto „Europameisterschaft“ stand, angewendet werden konnten.

Die 6. Klassen können sich auf den Fächer verbindenden Unterricht im nächsten Jahr freuen, denn in keiner anderen Schulwoche kann eine Thematik, in diesem Fall „Fußball“, so gut aus verschiedenen Perspektiven behandelt werden.

Carolin Drubig, 7a

 

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Workshoptag

Am 12.04.2017 fand an unserer Schule der Workshoptag statt. Während die Lehrer an ihrem pädagogischem Tag an einer  schulinternen Fortbildungen teilnahmen, hatten wir Schüler die Möglichkeit in unterschiedlichen Gruppen, zu verschiedenen Themen zu interagieren.
4 Gruppen beschäftigten sich intensiv mit den Themen rund um Toleranz, Rassismus, Entfremdung, Diskrimminierung und Vorurteilen. Auch Jugendliche Flüchtlinge, aus Heimen in unserer Region  waren vor Ort und beteiligten sich aktiv. Genau wie unsere Schüler, konnten diese jungen Leute, zum Beispiel, bei der Gestaltung von Kästen, welche dann nach Zusammenfügen auf dem Torgauer Markt Einheit und Offenheit und symbolisieren werden, ihr künstlerisches Talent zum Ausdruck bringen.
Die Klassensprecher und deren Stellvertreter nahmen währenddessen an einem Seminar unter dem Motto „Mitwirkung mit Wirkung“ teil. Hier wurde zum Beispiel besprochen, welche Rechte ein Schüler hat und wie das Wahlsystem an Schulen funktioniert. Außerdem betätigte sich der Jahrgang der 11. Klasse sportlich beim Volleyball spielen und das künstlerische Profil der 10. Klasse probte fleißig für die kommende Theateraufführung.

Alles in allem war es ein sehr gelungener und produktiver Tag, was auch die Meinungen einiger befragten Schüler widerspiegelt, so machte es allen Beteiligten sehr viel Spaß in einer lockeren Atmosphäre, sehr interessante Workshops mitzuerleben.

Wir freuen uns schon auf nächstes Jahr!

Maria Nesterov

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Interview mt Frau Scholz

Hallo, Frau Scholz!

 

Wir, das Team unserer digitalen Schülerzeitung Jowax, möchten Ihnen einige Fragen über Sie und Ihre ersten Eindrücke vom JWG stellen, um Sie auch bei den Schülern bekannt zu machen, die Sie noch nicht kennen. Bereits das 7. Mal veröffentlicht die Jowax Interviews mit den Referendaren bzw. neuen Lehrern und es ist immer ziemlich gut angekommen. Wir danken Ihnen schon einmal im Voraus für ihre Hilfe bei der Beibehaltung dieser Tradition.

 

Wie ist Ihr Vorname?

Kathrin

 

Wann haben Sie Geburtstag?

15. Januar

 

Wo haben Sie studiert?

Leipzig

 

Welche Hobbys haben Sie?

Lesen, Wandern, Verreisen, Gartenarbeit, meine Familie, Basteln

 

Warum sind Sie Lehrer/-in geworden?

Weil ich gerne Wissen vermittle, mir die Arbeit mit und für Menschen gefällt und weil die Tätigkeit abwechslungsreich ist, kein Tag wie der andere ist

 

Welche Fächer unterrichten Sie und warum haben Sie diese gewählt?

Chemie, Mathematik

Beide Fächer sind spannend und haben mir schon in meiner Schulzeit viel Spaß bereitet, außerdem spielen sie eine große Rolle im täglichen Leben.

 

Was gefällt ihnen an der Schule und was nicht?

Mir gefällt das gute Schulklima, die gute Kommunikation zwischen Schülern, Lehrern, Eltern und der Schulleitung, der freundliche und offenen Umgang miteinander.

Nachteilig empfinde ich manchmal den Blockunterricht, ebenso dass in den Pausen zu oft Dinge geklärt werden müssen, sodass wenig Zeit verbleibt, z.T. überhitzte Klassenräume, v.a. bei Sonneneistrahlung. Außerdem dauert die räumliche Orientierung etwas länger.

 

 Welche Eindrücke haben Sie bisher von unserer Schule, den Schülern und den Lehrern?

Ich empfinde das JWG als eine ganz besondere Schule, neue Gesichter bzw. Lehrer werden gut aufgenommen und eingegliedert, meine Kollegen und auch die Schüler sind hilfsbereit und ohne die Schulleitung wäre die Schule nicht das, was sie ist.

 

 

Interview mit Herrn Massalski

Hallo, Herr Massalski

 

Wir, das Team unserer digitalen Schülerzeitung Jowax, möchten Ihnen einige Fragen über Sie und Ihre ersten Eindrücke vom JWG stellen, um Sie auch bei den Schülern bekannt zu machen, die Sie noch nicht kennen. Bereits das 7. Mal veröffentlicht die Jowax Interviews mit den Referendaren bzw. neuen Lehrern und es ist immer ziemlich gut angekommen. Wir danken Ihnen schon einmal im Voraus für ihre Hilfe bei der Beibehaltung dieser Tradition.

 

Wie ist Ihr Vorname?

Rico

 

Wann haben Sie Geburtstag?

10.08.1987

 

Wo und was haben Sie studiert?

Universität Leipzig/ Mathematik und Physik auf Lehramt (Bachelor/ Master)

 

Welche Hobbys haben Sie?

Kanu-Slalom, Kanu-Freestyle, Kanu-Wildwasser, Snowboarden, Downhill … also Hauptsache Berge und/ oder Wasser in allen Formen (außer Schwimmen) und Handball (als Fan)

 

 

Warum sind Sie Lehrer/-in geworden?

 Ich habe es mit einer Karriere in der Privatwirtschaft versucht. Dies war mir auf Dauer allerdings nicht spannend genug und zu monoton, sodass ich das wieder abgebrochen habe!

Durch meine eigene Trainertätigkeit, die ich seit 2009 ausübe, habe ich gemerkt, dass mir der Umgang mit Kindern und Jugendlichen besonders viel Spaß macht. Aus diesem Grund habe ich mich dann für den sehr abwechslungsreichen Beruf des Lehrers entschieden.

 

 

Welche Fächer unterrichten Sie und warum haben Sie diese gewählt?

 Ich unterrichte Mathematik und Physik. Diese beiden Fächer sind mir während meiner eigenen Schulzeit meistens relativ leicht gefallen und besonders in Physik war ich immer sehr interessiert und aufgeschlossen.

 

 

 

Was gefällt ihnen an der Schule und was nicht?

 Meistens wird man von alle Schülern und Schülerinnen freundlich gegrüßt, das Schulhaus an sich ist toll und die Kollegen sind absolut super! Ich habe mich sofort sehr wohl in der Schule gefühlt, da ich von allen freundlich aufgenommen wurde.

 

 

Welche Eindrücke haben Sie bisher von unserer Schule, den Schülern und den Lehrern?

 Alle sehr freundlich, nett und hilfsbereit….also die Lehrer 😉

 

 

Welttag des Buches

Auch in diesem Jahr beteiligen sich die Schüler der 5. Klassen an der von der Stiftung Lesen initiierten Aktion „Ich schenk dir eine Geschichte“. Dazu lösen sie ihre Buchgutscheine in der Buchhandlung Bücherwald ein, nehmen an verschiedenen Aktionen teil und bekommen natürlich das aktuelle Buch „Das geheimnisvolle Spukhaus“ geschenkt, eben anlässlich des Welttags des Buches am 23. April. Die Klasse 5 d hat am vergangenen Montag ihr Geschenk bereits in Empfang genommen und wird das Buch im Unterricht behandeln.

 

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Vizekreismeister der Schulen

Am 22.3.2017 wurden in Torgau die Kreisjugendspiele im Volleyball-Mix durchgeführt. Beim Volleyball-Mix müssen immer mindestens zwei Mädchen auf dem Spielfeld stehen. Das war für die Mannschaft vom JWG kein Problem, da sie über vier sehr starke Mädchen verfügt. Mit Kim Lange (9b), Vanessa Gutheil (10a), Patricia Dieke (9b) und Anna Kanitz (9b) vom SV Arzberg besitzt das JWG vier aktive Volleyballerinnen. Im ersten Spiel ging es gegen die Katharina-von-Bora-Oberschule, die man klar mit zwei Sätzen besiegte. Auch gegen die Oberschule Nordwest konnte man klar in zwei Sätzen gewinnen. In diesen zwei Spielen konnten die Volleyballer des JWG ihr Können unter Beweis stellen. Martin Polplat (9a) und Anna Kanitz (9b) stellten sich als eine unverzichtbare Säule des Spiels heraus. Im letzten Spiel ging es gegen die Oberschule Mockrehna. Den ersten Satz konnte man deutlich mit 25:12 für sich entscheiden. In diesem Spiel konnte vor allem Gabriel Vanya das eine oder andere Mal sensationell punkten und ließ die Mockrehnaer öfters vor Schreck erstarren. Den zweiten Satz konnten die Mockrehnaer mit 25:22 knapp für sich entscheiden. So musste es in den dritten Satz gehen. In diesem schenkten sich beide Teams nichts und die Zuschauer konnten ein technisch anspruchsvolles Spiel bestaunen. Leider ging der dritte Satz mit 15:10 an die Mockrehnaer. Damit konnten diese erneut als Turniersieger ausgezeichnet werden.

Ein Großteil der Mannschaft kann es nächstes Jahr noch einmal versuchen. Allen Teilnehmern einen großen Dank für die gezeigten Leistungen.

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Teilnehmer:

Gabriel Vanya, Julius Döbelt, Martin Poplat, Eric Winkler, Jonas Jetzsch, Birk Spinn, Lukas Ulrich, Vanessa Gutheil, Kim Lange, Patricia Dieke, Anna Kanitz

Johann-Walter-Gymnasium gewinnt Schülerpokal 2017

Die D-Jugend-Fußballer des Johann-Walter-Gymnasiums gewannen sensationell das mit 29 Schulen besetzte RB Fußballturnier in der Soccerworld Leipzig. Mit Lukas Klostermann, Ingo Hertzsch und Perry Bräutigam waren aktuelle und ehemalige RB-Spieler für die Schüler zum Anfassen nah.

Die drei Vorrundenspiele gewann man mit 9 Punkten und 9:0 Toren alle ganz klar und zog somit als Gruppensieger in das Achtelfinale ein. Auch das Achtelfinale gegen das Brockhaus-Gymnasium gewann man mit 3:0 durch drei Tore von Fritz Burghardt. Nun ging es im Viertelfinale gegen das Gymnasium aus Eilenburg, einen der Turnierfavoriten. Auch dieses Spiel konnte man klar mit 4:2 gewinnen. Die von Steven Rohrbach betreuten Spieler des Johann-Walter-Gymnasiums mussten im Halbfinale gegen die Georg-Schumann-Oberschule zeigen, was sie konnten. Mit einem 0:0 ging es ins 9-Meter-Schießen. In diesem stand Jonas Alf im Mittelpunkt des Geschehens. Mit zwei gehaltenen 9 Metern brachte er sein Team ins Finale. Dort traf man auf das Gymnasium aus Markranstädt. In einem spannenden Spiel konnte man mit der Schlusssirene das 2:1 erzielen und somit den Turniersieg für sich entscheiden. Neben vielen kleinen Geschenken für den Turniersieger gab es auch für jeden Spieler eine Freikarte für das Bundesligaspiel RB Leipzig gegen SC Freiburg. Dieses werden alle Spieler und Betreuer gemeinsam besuchen.

Dieser Sieg ist kein Zufall, da es seit Jahren eine spezielle Förderung dieser Spieler mittels verschiedener Maßnahmen durch das Gymnasium, den DFB und den SC Hartenfels gibt. Daher hoffen wir auch weiterhin auf viele positive sportliche Leistungen durch diese Schüler in ihren Vereinen und in der Schule.

Alle Ergebnisse und Bilder zum Nachlesen auf http://www.dierotenbullen.com/fluegel/schuelerpokal.html

 

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Teilnehmer:

Bulli, Jonas Alf, Luca Wetzer (2 Tore), Fritz Burkhardt (10Tore), Ben Moosdorf (3Tore), Jannis Reichelt, Nick Kaminski (2 Tore), Steven Rohrbach, Jim Lukka Haß, Dominik Bunde, Frank Schmidtke, Marvin Schlesinger

Levellauf der Schulen Region Torgau 08.03.2017

Am 08.03.2017 fand in der Wasserturmhalle in Torgau die 10.Auflage des Levellaufs der Schulen der Region Torgau statt. Laut Cheforganisator Herrn Leisner gab es in diesem Jahr mit 125 Sportlern/innen wieder einen neuen Teilnehmerrekord. Zum ersten Mal waren auch die Grundschulen mit am Start. Es liefen immer zwei Altersklassen zur gleichen Zeit. In dieser Form des Ausdauervergleiches laufen die Sportler im direkten Vergleich gegeneinander, bis nur noch ein Läufer übrig bleibt. Ein großes Lob an alle Teilnehmer, da jeder Schüler bis an seine Leistungsgrenze ging.  Für das Johann-Walter-Gymnasium verlief dieser Wettkampf  so erfolgreich wie noch nie. Von den zwölf ausgeschriebenen Wertungsklassen erkämpften sich die Läufer des JWG SIEBEN Siege!!!

 

Ergebnisübersicht:

Gold:      Theresa Beuchel (5b), Paul Erik  Hirte (5c), Theo Janke (6b),  Hannah Ritter (8a),  Gustav Mieth (8c), Joelina Zass  (9c), Johannes Horn (10c)

Silber:     Mario  Michalari (6a), Ben  Moosdorf (7a),  Vanessa Riedel (8b),  Lucas  Kentzsch (9c), Birk Spinn (10b),

Bronze:   Anna Nesterov  (5d), Laura Lehmann (5d),  Francesco Fröhlich (5a), Jannis Götze,

4. Plätze: Elli-Marie Krieg (6c), Josephine Wagner (6a),

5. Plätze: Jan-Niklas Meißner (5d), Sicilia Lippe (10c), Luc Peter Pampel (9a),

6. Plätze: Maren Balduan (6d)

 

Klassen

stufe

Mädchen Kl.  

Platz

Jungen Kl.  

Platz

5./6. Kl.

 

 

 

 

 

Anna  Nesterov

Laura  Lehmann

5d

5d

3.

3.

Paul Erik  Hirte 5c 1.
Theresa  Beuchel

 

5b 1. Jan – Niklas  Meißner 5d 5.
Josephine  Wagner

 

6a 4. Francesco  Fröhlich 5a 3.
Elli Marie  Krieg

 

6d 4. Mario  Michalari

 

6a

 

2.
Maren  Bolduan

 

6d 7 Theo  Janke 6b 1.
7./8.Kl. Vanessa  Riedel

 

8b 2. Ben   Moosdorf 7a 2.
 

 

Jannis  Götze 7d 3.
Hannah  Ritter

 

8a 1.
 

 

Gustav  Mieth 8c 1.
 

 

9./10.Kl.  

 

Birk  Spinn 10b 2.
Joelina  Zass

 

9c 1.
 

 

Johannes  Horn 10c 1.
Sicilia Lippe

 

10c 5. Lucas   Kentsch 9c 2.
 

 

Luc Peter  Pampel 9a 5.

 

Zur 10. Auflage des Levellaufwettbewerbes  in Torgau nahmen insgesamt 125 Läufer/innen teil. Von den 22 Teilnehmern des JWG holten 16 Sportler/innen eine Medaille!! Und von den 12 möglichen Siegen gingen 7 Siege an das Johann-Walter-Gymnasium!!

 

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Was ist Toleranz?

Liebe JOWAX-Leser,

 am 12. April werden neben anderen Workshops auch einige zum Thema Toleranz stattfinden. Das habe ich zum Anlass genommen, mir ein paar Gedanken über diesen Begriff zu machen. Es ist zugleich ein Versuch und ein Aufruf. Ein Versuch ist es deswegen, weil ich dem Begriff, der nicht nur Anhänger, sondern auch Kritiker findet, auf die Schliche kommen möchte. Ein Aufruf ist es deswegen, weil ich jeden, der es will, dazu anhalten möchte, die Ergebnisse meines Versuches selbst im Alltag zu prüfen. Meine Vorschläge sind natürlich für alle zur Diskussion freigestellt.

 

Was heißt „Toleranz“? Ein Versuch.

I.

Toleranz ist ein schicker Begriff. Wer sich als einen „toleranten Menschen“ bezeichnet, der will damit zeigen, dass er weltoffen und frei von Vorurteilen ist, alle Kulturen und Menschen dieser Erde liebt und kritiklos bereit für neue Erfahrungen ist – dass er also mit offenen Armen durch die Welt geht und bereit ist, diese ganze Welt in sich aufzusaugen – STOPP!!!

Schon hier hat sich der erste Bestimmungsversuch des Toleranten selbst zu einem Vorurteil verfahren, das zudem noch einen gravierenden Selbstwiderspruch in sich trägt. Denken wir die obige Vorstellung einmal zu Ende: Einer, der mit offenen Armen die ganze Welt in sich selbst aufnimmt, der also Interesse für einfach ALLES haben möchte, wird sich bald selbst zerstört haben, weil er schnell nicht mehr allem gerecht werden kann: Die Liebe zu Formel 1 und Bildender Kunst, zum örtlichen Sportverein und dicken Büchern, zu Abenteuerurlaub und Chillen am Strand kann sich zwar durchaus in ein- und demselben Menschen finden, lässt sich aber für diesen einen Menschen so nicht unendlich fortsetzen. Jeder muss auswählen, welche Angebote dieses kolossalen Ramschladens namens „Welt“ er für sich selbst verbucht und toleriert.

Nächster Versuch. Ein Fremdwörterbuch verrät uns: Der Begriff „Toleranz“ kommt aus dem Lateinischen. Dort gibt es das Verb tolerare, das drei Grundbedeutungen hat: 1. dulden, ertragen, aushalten; 2. etwas mühsam erhalten oder ernähren; 3. etwas erträglich machen. Der Römer hatte also überhaupt nichts mit Weltoffenheit und totaler Menschenliebe an seinem römischen Hut, wenn er das Verb tolerare in seinen Satz einbaute. Eher das Gegenteil.

Mir fallen drei Dinge auf, wenn ich mir diese Bedeutungen anschaue:

  1. Nach außen hin besitzt jedes dieser Verben einen Bezug zu einer Grenze, nämlich einer Grenze derErträglichkeit. Wenn diese Grenze überschritten ist, dann kann ich das Geduldete nicht mehr dulden, ertragen oder aushalten – dann wird es unerträglich.
  2. Nach innen hin besitzt jedes dieser Verben auch eine Gefühlskomponente: Es fälltschwer, etwas zu dulden, auszuhalten oder zu ertragen. Es muss schwerfallen, weil ansonsten der Tatbestand des „Aushaltens“ oder „Ertragens“ nicht erfüllt wäre. Man kann nicht ohne Widerspruch behaupten: „Ich ertrage Hunger mühelos“ oder „Ich dulde problemlos ihre schlechte Laune“. Müheloses „Ertragen“ ist kein „Ertragen“, sondern ein „Hinnehmen“ oder „Akzeptieren“.
  3. Diese Gefühlskomponente lässt sich auch in eine Wissenskomponente umwandeln: Es fällt mir schwer, dies oder das zu dulden, weil ich weiß, dass ich damit nicht einverstanden bin. Und dafür kann ich ganz konkrete Gründe vorbringen. Ein Beispiel: „Ich dulde = ich lasse es geschehen, aber ich bin damit nicht ganz einverstanden, dass Lisa immer die Hausaufgaben von mir abschreibt, weil ich mir die Arbeit gemacht habe und sie die Zeit anders nutzen konnte.“ Wir können mit ganz konkreten Fakten begründen, warum wir etwas tolerieren oder nicht tolerieren.

Bei der Durchsicht der obigen Verben fällt noch ein vierter Punkt auf: Das Geduldete betrifft den Duldenden existenziell. Das heißt, es rüttelt an den Grundfesten seines eigenen, subjektiv erfahrenen Lebens: Hunger, die schlechte Laune meiner Mitmenschen, die Angst, ausgenutzt zu werden oder Ekel, etwa vor Spinnen – all das kann meine ganz persönliche Existenz ganz erheblich stören und ist Gegenstand meiner Toleranz oder Intoleranz.

Daher kann z. B. ein hier geborener 18-Jähriger aus dieser ostdeutschen Provinz gar nicht so einfach behaupten, er lehne das Kopftuch als Zeichen muslimischen Glaubens ab. Denn in der ostdeutschen Provinz sind weder von einem Kopftuch noch vom muslimischen Glauben ernsthafte Bedrohungen seiner Existenz zu erwarten – weder konkrete noch abstrakte Bedrohungen.

Der Tolerante hat es also immer mit der Grenze zur Erträglichkeit zu tun: Er duldet etwas, aber nicht uneingeschränkt. Er kann seine Duldung von zweierlei Einschränkungen abhängig machen:

  1. Er toleriert das Geduldete auf eine gewisse Zeit.
  2. Er toleriert das Geduldete unter bestimmten Bedingungen.

Ich kann also sagen:

  1. „Lisa, ich toleriere es noch für diese Woche, dass du alle Hausaufgaben von mir abschreibst.“

oder

  1. „Lisa, wenn (= unter den Bedingungen, dass) deine Mama im Krankenhaus liegt und du für deinen kleinen Bruder sorgen musst, ist es okay, dass du alle Hausaufgaben von mir abschreibst.“

Für unsere Begriffsklärung ist der erste Fall nicht so interessant wie der zweite: Die Bedingungen geben uns nämlich einen Hinweis auf den Verlauf der Grenze, ab der das Geduldete unerträglich oder zur Belastung wird. Ab dieser Grenze wird meine Toleranz zu meiner Intoleranz. Und es lässt sich bereits ein Zwischenergebnis festhalten: Etwas aktiv und bewusst zu tolerieren – ist Arbeit: Es ist Denkarbeit. Denn der Tolerante muss sich über die Bedingungen klar sein, unter denen er das Geduldete duldet.

Aber hier zwingt sich schon die nächste Frage auf: Was passiert mit meiner Toleranz, wenn diese Grenze überschritten ist? Lisas Mama ist gesund aus dem Krankenhaus entlassen worden. Und womöglich ist auch die Wochenfrist vorüber. Aber Lisa schreibt weiter von mir ab. Ich kann Konsequenzen ziehen und Lisa damit meine Intoleranz in dieser einen, ganz bestimmten Frage zeigen. Bin ich dadurch ein intoleranter Mensch geworden?

Die Antwort lautet: Nein. Denn Toleranz ist eine Einstellung, mit der wir in einzelnen, alltäglichen Situationen unser Verhältnis zur Grenze der Erträglichkeit ausloten. Insofern ist jeder von uns fähig zu Toleranz. Sind wir so „eingestellt“, dann fragen wir uns: In welche Richtung bezüglich dieser Grenze müssen wir uns bewegen?

 

  • Bewege ich mich in meinem Verhalten auf sie zu oder gar über sie hinweg?
→ Dann laufe ich Gefahr, mich in den Bereich des Unerträglichen oder der Überlastung zu begeben. Das ist der Bereich des Nicht-mehr-Tolerierens, der Intoleranz.
  • Bewege ich mich an ihr entlang?
→ Dann befinde ich mich im Bereich des Erträglichen, der eine gewisse Belastung für mich bedeutet. Hier ist aber auch gewährleistet, dass ich mich gedanklich mit dem Geduldeten befasse und auseinandersetze. Das ist der Bereich des Tolerierens.
  • Bewege ich mich von ihr weg?
→ Dann begebe ich mich in einen Bereich, in dem ich mich von der Frage nach der Duldung ent-laste oder entledige. Das ist der Bereich der Gleichgültigkeit.

 

Toleranz als Einstellung ist also die mittlere Einstellung zwischen zwei anderen Einstellungen. Hierfür entlehne ich die Mesotes-Lehre, eine berühmte Denkfigur des antiken Philosophen Aristoteles. Der würde sagen: Toleranz ist die Mitte zwischen zu wenig Duldung (Intoleranz) und zu viel Duldung (Gleichgültigkeit). Er würde außerdem sagen, dass die beiden Extreme lasterhaft sind, während die Mitte die nützliche, kluge, also gute Einstellung ist. Soweit würde ich nicht gehen.

Intoleranz an sich ist nichts Schlechtes. Allerdings muss der Intolerante angeben können, woher seine Intoleranz rührt. Er muss also die Gründe und Bedingungen offenlegen können, die auf seine Grenze der Erträglichkeit hinweisen. Damit muss er selbst den Ort seiner Toleranz in einer bestimmten Frage zumindest kennen.

Intoleranz ist dann schlecht, wenn diese Konkretisierung der Grenze fehlt oder wenn die formulierten Bedingungen nicht nachvollziehbar oder nicht verallgemeinerungsfähig sind. Beispiele hierfür finden wir in den aktuellen Diskussionen um die vermeintliche „Islamisierung“ oder die „Flüchtlingswelle“ genügend. Zum Problem, diese Bedingungen aufzufinden, komme ich im zweiten Teil.

Gleichgültigkeit ist aus dieser Perspektive heraus die (noch) schlechtere Alternative: „Ist mir egal!“ ist ein gern geäußerter Satz. Zwar hat Gleichgültigkeit eine entlastende Funktion: Wem ein Problem egal ist, der hat kein Problem mit diesem Problem. Wer gleichgültig ist, überlässt die Lösung eines Problems anderen. Doch er nimmt sich selbst damit auch etwas weg, nämlich die Möglichkeit, eine eigene Deutung zu finden oder das Problem in sein Leben einzuordnen. Wem etwas egal ist, der überlässt die Deutungshoheit den anderen. Und damit legt er auch die Verantwortung für die Folgen in die Hände der anderen – mit dem Problem, dass er sie anschließend nicht für diejenigen Folgen verantwortlich machen kann, die für ihn selbst schlecht sind. Wenn ich Lisa weiterhin abschreiben lasse, obwohl sie meine Bedingungen nicht mehr erfüllt und irgendwann vom Lehrer erwischt werde, kann ich Lisa nicht für die Konsequenzen verantwortlich machen. Gleichgültigkeit heißt also: Die Verantwortung für mein eigenes Leben in die Hände der anderen zu legen.

Wir können als Zwischenergebnisse also festhalten: Toleranz hat etwas mit der Grenze der Erträglichkeit zu tun. Diese Grenze lege ich selbst fest. Toleranz rührt an meine persönliche Existenz und an mein Selbstverständnis. Toleranz ist eine Einstellung, die sich zwischen Intoleranz und Gleichgültigkeit befindet.

 

Fortsetzung folgt …

 

Autor: Herr Sachs

Theaterpremiere HerrInnen Käthe

In der Theaterinszenierung von Sharifa Sens und Pauline Wölflick werden drei starke Frauen zur Zeit der Reformation vorgestellt, die, jede auf ihre Weise, viel für den protestantischen Glauben getan haben.

 

Elisabeth Cruciger veröffentlichte in Luthers Gesangbüchlein eines der ersten evangelischen Kirchenlieder. Katharina Luther baute selbstständig das größte Wirtschaftsunternehmen in Wittenberg auf und Katharina Zell verbreitete mit Flugschriften und Büchern ihren Glauben in Straßburg und verhalf Flüchtlingen der Bauernaufstände, in ihrer Stadt Fuß zu fassen.

 

Das Theaterstück veranschaulicht, wie das Wirken der Frauen die Reformation beeinflusste und wie viel Mut und Selbstbewusstsein sie dies gekostet hat. Verschiedene Gegenwartsbezüge setzen dabei die historische Handlung in Relation zum gegenwärtigen Frauenbild, welches durch die modernen Frauen Sarah und Luise repräsentiert wird, um zu zeigen, wie eng unsere Gegenwart mit der Vergangenheit in Verbindung steht.

 

Wir laden Sie herzlich zu unseren Theateraufführungen am Samstag, dem 25. März 2017, und am Katharina-Tag ein!

 

 

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